Rayo Vallecano

Es hat also doch noch zum Weiterkommen gereicht. Rayo Vallecano steht durch den Gruppensieg in der ungeliebten Playoff-Runde erneut in der KO-Phase der Copa del Rey. Das Minimalziel ist also geschafft, zu mehr wird es allerdings kaum reichen, zu groß ist das Handycap, welches man automatisch als Playoff-Qualifikant mitbringt. Zudem ist der Gegner mit Zaragoza nicht irgendein Pokalneuling, sondern mit Coach demis ein erfahrener Copa-Spezialist. Trotzdem ist man in Madrid dieser Tage schon mit Kleinigkeiten zufrieden, läuft es doch auch in der Liga alles andere als glänzend. Außerdem halten sich hartnäckig Abwanderungsgerüchte um Coach Greco, der wohl mit einer Rückkehr nach Polen liebäugelt. Das letzte Wort scheint da zwar noch nicht gesprochen, aber die Stimmung rund um den Verein trübt es insgesamt natürlich deutlich. Man darf gespannt sein, wie sich diese Personalie in den nächsten Wochen entwickelt.

Es brauchte einige Zeit, um sich vom unglücklichen Ausgang in der Vorrundengruppe der diesjährigen Copa zu erholen, aber nun hat man in Vallecas neuen Mut gefasst und versucht über den Umweg Playoffs den Sprung in das Viertelfinale zu schaffen. Auch wenn ein Sieg in diesem Wettbewerb kaum noch möglich scheint, will man zumindest seine guten Ergebnisse der letzten Jahre bestätigen und die KO-Spiele erreichen. Immerhin winkt ein weiteres Spiel gegen Oviedo, was insbesondere für die Fans immer reizvoll ist. Aktuell sieht es gar nicht so schlecht aus, auch wenn die Reserven langsam knapp werden und man dreimal reisen muss. Also doch eher eine komplizierte Aufgabe für den mehrfachen Pokalsieger aus Madrid...

"Endlich mal wieder Oviedo", wird man bei Rayo Vallecano denken. Endlich mal wieder ein Aufbaugegner für die Rot-Weißen. Das hat der kleine Madrider Stadtteilverein auf jeden Fall nötig. Viel läuft nämlich nicht zusammen, aber das muss man wohl so hinnehmen. Trotzdem kommt SVKoweger mit seiner "Hungertruppe" wohl gerade recht. Apropos Hunger. Koweger weiß noch gar nicht, ob er zu den Spielen seines Teams anwesend sein kann, hat er doch bei seinem Zweitjob für Samstag die Spätschicht reinbekommen. Und tauschen will natürlich auch niemand mit dem Coach des Erzrivalen, immerhin wollen alle anderen Mitarbeiter zum Spiel ins Stadion; versteht sich von selbst. Und der Schichtleiter ist auf jeden Fall auch noch Rayo-Fan. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Nachdem die Yellow-Press in Oviedo von merkwürdigen Vorkommnissen zwischen Cheftrainer Greco und Vorstandsmitglied Magath in einem Madrider Fast-Food-Lokal berichtet hatte, wurde natürlich auch Greco in der PK von den anwesenden Journalisten auf die Geschehnisse von letzter Woche angesprochen. Greco war bemüht, das Ganze herunterzuspielen. Er sprach von einer freiwilligen Fitnesseinheit, die er so nach jedem Besuch in der "Goldenen Möwe" durchführe. Dass ausgerechnet Oviedo-Coach SV Koweger hinter der Theke des Burgerladens stand und mit einer schicken roten Mütze versehen das Treiben beobachtete, wundert ihn jedoch nicht. "Dieser Mann hat sich von den Dorfis in Oviedo komplett verarschen lassen. Er hat einen erfolgsabhängigen Vertrag unterschrieben. Nun sieht man, was dabei herausgekommen ist. Er muss Happy-Meals verkaufen, um über die Runden zu kommen. Und seiner Gesundheit wird der Nebenjob auch nicht gut bekommen, schätze ich. Vielleicht sollte er sich das nächste Mal den Treppenläufen anschließen", so der Rayo-Coach spöttisch.

Die ersten Spiele sind gespielt und bisher hält sich das neue Vorstandsmitglied Felix Magath, welcher eng am Team dran sein soll und somit auch die Wege von Rayo-Coach Greco kontrollieren soll (so die Vermutung), nach außen hin noch eher zurück. Doch sieht auch Greco dies auch so? Eher nicht! "Neulich hat er sich am Pissoir direkt neben mich gestellt. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, aber so alt bin ich nun auch noch nicht, dass ich einen Helfer bei meinen Toilettengängen brauche", so der Coach der Rot-Weißen sarkastisch. Zumindest auf dem Spielfeld lässt Magath den freiheitsliebenden Übungsleiter scheinbar machen: "Ja, bisher konnte ich verhindern, dass er auf der Bank Platz nimmt. Aber bei meinen dicken Jungs, ist da eh kein Platz mehr."

Inzwischen sickerten die Meldungen, dass Rayo-Coach Greco eine Art "Aufpasser" an seine Seite bekommt, auch zum Betroffenen durch. Seine Reaktion auf dieses Vorgehen des Vereins war eindeutig: "Ich denke nicht, dass ich so einen Wadenbeißer an meiner Seite brauche. Ich kenne Quälix Magath auch gar nicht, über was soll ich mich mit ihm denn unterhalten?"
Die Gefahr, dass der Verein Rayo Vallecano damit ein Eigentor produziert hat, sind scheinbar verdammt hoch. Greco ist nicht unbedingt als teamfähig bekannt und auch Magath scheint ein eher streitbarer Charakter zu sein. Man darf also gespannt sein, wie der Start mit dem neuen Gespann verläuft. Einen Platz auf der Bank verwehrte Greco dem Neuankömmling auf jeden Fall schon mal.

Nur eine Woche nachdem Coach Greco aus seinem "Retreat" zurückgekehrt ist, gibt es schon wieder den ersten Skandal. Der schrullige Rayo-Coach rief auf der PK vor dem Spieltag öffentlich dazu auf, Real Oviedo mit Coach SVKoweger auf einen Abstiegsplatz zu schießen. Man muss kein Prophet sein, um die Folgen dieses Ausrasters abzusehen, zumal der Verband ein sofortiges Ermittlungsverfahren gegen Greco eingeleitet hat. Verbandschef Iceman hielt sich zwar bisher bedeckt, jedoch ist von einer längeren Sperre des Coaches der Rot-Weißen auszugehen. Was bedeutet das nun für seinen Verein? Wird man ihm trotz der zahlreichen Eskapaden der letzten Jahre noch die Treue halten oder war es das für Greco in Vallecas? Man darf gespannt sein, was die nächsten Wochen auf un neben dem Feld bringen.

Auch wenn es zuletzt etwas ruhiger um Coach Greco und die "Roten Blitze" aus Vallecas geworden ist, so beobachtet man die Lage in der Liga und auch die Zeitung sehr genau. So bekam man auch mit, dass sich Coach Greco, laut Oviedoer Medien, in einer Entzugsklinik aufhalten soll. Allerdings konnte dieser Verdacht nicht bestätigt werden. Greco zu den Grüchten: "Es ist ja bekannt, dass SVKoweger, der diese Meldung gestreut hat, eng mit der Yellow Press zusammenarbeitet."
Koweger soll sogar ein Büro beim spanischen Ableger der BILD-Zeitung haben, wo er sich oft aufhält. Auch wenn Greco gern mal aus der Reihe tanzt, seine Süchte hat er laut eigener Aussage "im Griff".
Man darf gespannt sein, wie diese Posse weitergeht. 

"Der Pokal hat seine eigenen Gesetze" und so kommt auch die spanische Copa del Rey nicht um Überraschungen herum. In der Vorrundengruppe 2 geht es äußerst ausgeglichen zu und letztlich haben noch fast alle Team die Chance weiterzukommen oder im schlimmsten Fall auszuscheiden. Überaschend ist vor allem das Abschneiden der trainerlosen Teams. Sowohl bei Valencia als auch in Vallecano fehlen im Moment die Übungsleiter an der Seitenlinie. Eine Hypothek? Rayo-Kapitän Rojas dazu: "Nein, eigentlich macht es ohne Trainer sogar mehr Spaß. Unser Busfahrer hört sich wenigstens nicht so gern reden und gibt uns viel mehr taktische Freiheiten. Zudem stehen nach dem Spiel immer zwei Kästen Bier in der Kabine, egal wie wir gespielt haben. Bei Greco war es immer nur einer und den hat er dann meist alleine getrunken." 
Es scheint also ganz gut zu sein, dass bei Rayo auch weiterhin der Busfahrer an der Seitenlinie steht. Aber schafft er auch die Qualifikation für das Viertelfinale? Man darf seine Zweifel haben... 

Während man zumindest in der Primera Division noch auf die Rückkehr von Übungsleiter Greco hofft, wird man im Pokal auf jeden Fall ohne den Trainer antreten. Nachdem Greco nach seiner Rückkehr festgestellt haben soll, dass der stolze amtierende Pokalsieger aus Madrid sogar zu Hause gegen "die Bauern aus Oviedo" verloren hat, hat er seine Teilnahme an diesem Wettbewerb ausgeschlossen. "Ich habe das Spiel nicht gesehen, aber wer gegen so einen Gegner verkackt, dem ist eh nicht mehr zu helfen", soll der Coach der Rot-Weißen gesagt hat. Es läuft also darauf hinaus, dass wieder der Busfahrer als Aufsichtsperson fungieren wird. Zuletzt hat dieser allerdings zu Beginn des Spiels nur 10 Spieler aufgestellt. Erst nach einigen Hinweisen der Spieler, konnte er seinen Fauxpas gerade noch korrigieren.