Gimnàstic de Tarragona

"Das wird knapp", gestand der Trainer nach den nächsten drei Spielen. "Wenn wir die nächste Runde erreichen wollen, muss noch ein wenig was passieren." Beschweren kann er sich kaum, wenn es zumindest um die Leistungen zuhause geht. Hier konnte man alle Spiele für sich entscheiden. Doch in der Ferne konnte Tarragona bisher keinen einzigen Punkt holen.
Eben dies scheint auch das Trainerteam erkannt zu haben. Es wurde ein kleines Trainingslager aufgeschlagen, welches die Spieler in ein anderes Umfeld ziehen sollte. Es wurde alles getan, um das Gefühl eines Auswärtsspiels zu generieren.
Besonders das nächste Spiel auswärts ist ein besonders heikles: Man darf gegen Real ran. Nicht nur wurde man in Tarragona vorgeführt und musste sich mit einer Punkteteilung zufriedengeben, sondern wurde auch in der Primera Division auseinandergenommen.
"Man kann zwar auch an leichten Aufgaben wachsen, doch warum nicht gleich den Mount Everest besteigen?" scherzte der Trainer. 

"Wir hätten uns einen besseren Start vorstellen können", gab Trainer Kai am Ende zu Protokoll. "Aber immerhin konnten wir einen Punkt mitnehmen." Das Feld sei seiner Meinung nach nicht gerade schwach, doch glücklicherweise kämen genug Mannschaften in die nächste Runde, so dass man den Fehler noch ausbügeln könnte.
Insgesamt wirkte das Team aus Tarragona jedoch müde. Besonders gegen Sevilla hatte die gegnerische Mannschaft leichtes Spiel. Gleich 5 Tore kassierte man dort und musste geknickt zum Heimspiel gegen Real Madrid. Ein Spiel, bei dem die Köpfe frei sein müssen, wenn man etwas mitnehmen möchte.
Immerhin konnte man 3 Tore gegen das weiße Ballett erzielen. Eventuell könnte dies eine kleine Genugtuung sein, wenn man schon 2 Punkte liegen lässt.
Doch auch gegen Granda hat man sich dann geschlagen gegeben. Die größere Gefahr ist nun, dass man in einen Abwärtsstrudel gerät, der das Team am Ende aus dem Wettbewerb katapultiert. "Wir versuchen unser möglichstes, um das Team vor dem Spiel gegen Espanyol wieder auf Kurs zu bringen", versprach der Trainer. 

Nachdem man nun in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die KO-Runde erreichen konnte, will man in Tarragona wenigstens diese in diesem Jahr erreichen. Es geht vielmehr die Angst um, dass man sich keine doppelte Belastung leisten könne, da die letzte Saison insgesamt gesehen etwas schleppend verlief. Das verflixte dritte Jahr soll nicht das letzte in der Erstklassigkeit sein.
Entsprechend vorsichtig war man bei der Formulierung der Ziele. Zwar war dem Trainer klar, dass die Fans die Gruppenphase bereits als überstanden sehen, doch man wolle "mit voller Konzentration in die ersten Spiele gehen. Je nach Saisonverlauf würde man dann sehen, wieviel Aufmerksamkeit beim Pokal hängen bleibt. Die Primera Division hat stets Vorrang."
Da man in der Gruppe nicht unbedingt die leichtesten Gegner abbekommen hat, würde man bei dieser Einstellung wohl am Ende dann nicht allzu enttäuscht sein, wenn dieses Jahr nicht viel Spielzeit im Pokal zu Stande kommt.

Was können wir noch im Finale reißen? Das scheint dir Hauptfrage zu sein, die sich die Mannschaften im Halbfinale stellen müssen. Dass dort Teneriffa steht ist unstrittig. Die Frage ist nur, ob man dort Futter sein will oder eine Chance haben will. "Sie kennen uns", wirkte Coach Kai fast beleidigt auf der Pressekonferenz. "Wenn wir keine Chance hätten, dann würden wir lieber rausfliegen. Unsere Zeit können wir besser verschwenden. Das bisschen moralischer Vorsprung in der nächsten Saison fürs verlieren lohnt sich nicht."
Die letzte Frage ist dann nur, was Osasuna will. Beide Teams werden im Halbfinale aufeinandertreffen. Entweder sie bekriegen sich bis aufs letzte oder werden im letzten Spiel noch einen fight liefern können. Was davon eintritt, werden wir erst danach sehen. Vorher, meine Damen und Herren, sind noch keine Glückwünsche angesagt.

Jetzt hat man es schon ins Viertelfinale der Copa del Rey geschafft und darf dann auch noch gleich zwei Spiele gegen den Lokalrivalen aus Barcelona absolvieren. In Zeiten von Corona nicht gerade ein Fest der Emotionen.. Wenn man die Tabelle der Primera Division als Bewertungsgrundlage heranzieht, so hat man nicht viele Gründe für einen Hoffnungsschimmer. Doch wie alle Spieler ab der ersten Sekunde bei Coach Kai eingetrichtert kriegen gilt auch hier: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.
"Wir werden dennoch vorsichtig an die Spiele herangehen müssen", bremste der Trainer die Erwartungen. "In dieser Saison läuft es einfach nicht so sehr, wie wir uns das erhofft haben. Der erhoffte Schritt nach vorne ist ausgeblieben, so dass wir nicht allzu hastig vorpreschen sollten, nur um nacher umzufallen."

Da ist sie also, die erste Heimniederlage in der Gruppe 2 und es hat gerade Tarragona treffen müssen. "Das ist hart, weil es natürlich ein Nachteil am Ende der Gruppenphase sein kann", gab der Trainer ernüchtert zu. "Es ist eine Sache, wenn man herausfliegt, weil man nicht mutig genug war. Aber Defensivfehler wollten wir eigentlich nicht machen."
Momentan wäre man laut Wertung noch in der nächsten Runde. Da nun aber eine Reihe von Auswärtsspielen folgen, wird sich das in der nächsten Woche schon ganz anders darstellen. Das Team von Coach Kai muss ein wenig nachlegen, wenn man am Ende nicht den letzten Platz belegen will.
Das einzig gute ist, dass man bereits in der letzten Saison mit dem Rücken zur Wand stand. Das Ende war nicht das schlechteste. 

"Wir werden daraus natürlich ein wenig Motivation ziehen", gab der Trainer nach Spiel Drei zu. "Das darf aber auch nicht überbewertet werden. Es ist zwar ganz nett an der ersten Position zu stehen, doch kann sich dies sehr schnell ändern und plötzlich muss man bangen."
Auf jeden Fall scheint dies ein guter Start für den Titelverteidiger zu sein. Durch den neuen Modus lässt sich jedoch nicht auf den weiteren Erfolg schließen. Zwar ist es ganz gut vorne zu stehen, so ist dies keine Notwendigkeit am Ende der Saison. "Die Mannschaft lässt sich natürlich leichter motivieren, indem man ihr als Ziel den ersten Platz vorgibt", hörte man aus dem Team. Man wolle zeigen, dass man noch genauso viel Biss wie im letzten Jahr hat.

Tarragona, Cataluña, España. "Nun.. neuer Modus hin oder her, am Ende ist es Fussball und wir müssen nur alle unsere Spiele gewinnen, um am Ende den Pokal in unseren Händen zu halten." So einfach sieht die Analyse von Coach Kai aus, welcher nicht genauer auf den neuen Modus eingehen wollte.
Trotzdem scheint es unwahrscheinlich, dass man den Titel verteidigen könne. Es mag Bilbao einmal gelungen sein, doch das war vor Äonen. "Als Titelverteidiger haben sie sofort eine Zielscheibe auf dem Rücken", bremste der Trainer die Erwartungen. "Das wirkt sich im Pokal noch wesentlich stärker aus. Da von einer Titelverteidigung auszugehen, wäre blanker Hohn."
Ein Ziel wolle man wieder nicht vorgeben. Die Vereinsspitze wies darauf hin, dass dies doch in der letzten Saison wunderbar funktiert habe. Einen Grund das Vorgehen zu ändern, sehe man deshalb nicht. Dabei sein ist somit alles!

Tarragona, Cataluña, España. Das war doch mal ein guter Start für das Team von Coach Kai. So schlecht es in der Liga momentan aussieht, in den nächsten Spielen wird man befreiter aufspielen können, da der Klassenerhalt durch den Pokalsieg automatisch erreicht werden müsste. Es muss nur noch ein wenig Leistung erbracht werden.
"Wir gehen natürlich als Favorit in das Spiel gegen Bilbao.. Nur noch wenn wir über unsere eigenen Füße stolpern, können wir dieses Spiel vermieren. Dazu wirkt die Konkurrenz schlicht zu müde."
Dennoch betonte der Trainer, wieviel Glück man bei der Auslosung des Viertelfinales hatte. "Das hätte auch ganz anders ausgehen können. Wenn man so will, brauchten wir ein wenig Glück. Nach dem Spiel gegen Teneriffa war es aber schwer zu vermasseln."
Erfreulich, denn nun wird man früher als gehofft wieder den Weg durch Europa antreten.

Tarragona, Cataluña, España. Das Traumduell des Trainers ist beendet. Jetzt bleiben nur noch Konkurrenten vom Festland selbst. Immerhin kann man schonmal sagen, dass man wenigestens in der Copa den ersten katalanischen Platz erreicht hat. Nach dem Absturz in der Primera Division muss man sich hierüber ja freuen dürfen.
Ganz anders scheint es bei Trainer juve2004 zu sein. Dieser möchte sein Team öffentlichkeitswirksam bereits abschreiben. "Wir werden Sevilla ganz bestimmt nicht unterschätzen", gab Coach Kai an. "Bis in die letzte Minute werden wir versuchen konzentriert unser Spiel runterzuspielen. Alles andere würde bloß in einem Fiasko."
Demnach kann man daraus schließen, dass Tarragona nun ins Finale will, wenn man schon das Halbfinale erreichen konnte. Mehr wäre in diesem Falle eine Enttäuschung. Die wichtigste Frage wird vielmehr sein, auf wen man dort treffen würde, da das baskische Duell zwischen Bilbao gegen San Sebastian weniger vorhersehbar ist.
"Egal wer es werden sollte", grätschte der Trainer gleich bei den Fragen der Reporter ein, "erstmal müssen wir selbst unsere Aufgaben gegen Sevilla erfüllen. Dann können wir darüber fantasieren, was gegen wen möglich ist."