Mit diesen nichtssagenden Worten kommentierte Trainer Fenris die Aussichten Deportivos vor den Halbfinalspielen gegen Espanyol Barcelona. Nach einer langen Saison könnte man durchaus mit leeren Händen da stehen, zumindest in der Liga aber sind die Weichen für eine Qualifikation für den Europapokal gestellt. Im Pokal braucht man im Halbfinale das berühmte Quentchen Glück, falls dies zum Finale reicht müsste dieses aber schon eimerweise geliefert werden, um nach langer Zeit wieder einmal einen Pokalsieg zu ergattern. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, im Fußball ist alles möglich und der Runde muß ins Eckige, Grüße an Herrn Hoeneß und pauschal fünf Euro ins Phrasenschwein.

Ich habe schon am Anfang gesagt, dass die Gruppenphase im Copa del Rey immer eine schwierige Angelegenheit ist, obschon meine Mannschaft sie meistens überstanden hat. Ein selbstläufer ist sie keineswegs, was man auch jetzt wieder gesehen hat. Ich habe vor dem letzten Durchgang im einem Interview auch die Fans darüber informiert. Und bei einem Haar wäre es wirklich schief gelaufen. So knapp war am Schluss die Entscheidung, mit gleicher Punktzahl und einem um ein Tor besseren Tordifferenz gegenüber Atlético Madrid, das sich ohne weiteres auf unsere Kosten hätte qualifizieren können. Vor allem, wenn man an die direkte Begegnung denkt, die meine Mannschaft am Schluss verloren hat. Ein Gegentor mehr und meine Mannschaft wäre weg gewesen vom Fenster. Aber das konnte man zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, da noch die beiden letzten Spiele anstanden, die dann meine Spieler zum Glück klar haben gewinnen können. Die Schlussrangliste brachte dann meine Mannschaft per Zufall auf den zweiten Rang.

Ja, so schnell kann es gehen im spanischen Copa del Rey. Die Gruppenphase ist kein Spaziergang. Davon habe ich die Spieler immer gewarnt. Der Anfang lief fast zu gut und es kam ein Schlendrian in die Mannschaft. Bei halber Zeit der Spiele lag meine Mannschaft noch gut im Rennen um die beiden begehrten Plätze. Nun sieht es mit einem Schlag ganz anders aus. Die Qualifikation scheint davon zu schwimmen. Aber das hat sich die Mannschaft selber zuzuschreiben. Zwar war ich noch begeistert vom grossen Aufrtitt gegen das starke Atlético Madrid. Hingegen war ich gar nicht angetan von der Art und Weise wir sich die Spieler gegen den RCD Mallorca anstellten, zu keiner Gegenwehr fähig waren und klar verloren. Auch meine Forderung zu reagieren gegen Deportivo la Coruna nutzte nichts, die Mannschaft wurde regelrecht vorgeführt und die Spieler liessen am Schluss die Köpfe hängen. Als sie die Rangliste sahen vor dem letzten Spieltag machten sie lange Gesichter. Die Mannschaft war abgerutscht auf den undankbaren dritten Rang. Es wird nicht leicht sein, hier am Schlussdurchgang, sich noch nach vorne zu kämpfen, zu leicht hatte man es den Gegenern gemacht. Aber versuchen wollen die Spieler es dennoch.

Nicht nur der Anfang ist gemacht, nein die erste Hälfte der Gruppenphase im Copa del Rey ist um. Meine Mannschaft, der CD Teneriffa, hat sich eine gute, aber nicht etwa überragende Ausgangslage verschafft. Der Kampf um die beiden vorderen Plätze ist voll entbrannt. Im Moment liegen drei Mannschaften sehr nahe beisammen und da braucht es nicht viel und man ist weg vom Fenster. Gegen das stark aufspielende Atlético Madrid hatte meine Mannschaft keine Chance und verlor die Begegnung klar. Erfreulicherweise reagierten die Spieler und konnten die beiden folgenden Begegnungen gegen RCD Mallorca,zu diesem Zeitpunkt noch ohne Trainer, und Deportivo la Coruna gewinnen. Somit ist die Mannschaft im Moment auf dem ersten Platz. Aber die zweite Hälfte kann das ganze wieder umkrempeln, besonders, wenn jetzt der RCD Mallorca, wie vom Ligaleiter angekündigt, einen Trainer erhalten wird.Sicher wird es am Schluss eng werden, um die beiden begehrten Plätze.

Die Gruppenphase im Copa del Rey ist immer sehr happig, besonders, wenn man in einer sehr starken Gruppe drin ist, wie der CD Teneriffa, kann es sehr eng werden, um einen der vorderen beiden Plätze zu erkämpfen. Nun meiner Mannschaft, dem CD Teneriffa ist der Auftakt einigermassen geglückt. Aber es geht über vier Spieltage, so kann das noch nicht viel aussagen. Gegen meine ehemalige Mannschaft, Atlético Madrid konnte ein knapper Sieg eingefahren werden. Da kann man sagen, der Auftakt ist geglückt. Als dann noch der Sieg über den RCD Mallorca kam, war ich natürlich mit der Mannschaft sehr zufrieden. Aber das genügte schon, dass die Spieler ein völlig anderes Gesicht zeigten, sich gehen liessen und überhaupt nicht mehr bereit waren zu kämpfen und ihr letztes zu geben, sondern dem Gegner das Spieldiktat überliessen und sich in die Niederlage kampflos schickten. Das macht mir als Trainer schon etwas Mühe. Nicht die Niederlage an sich, sondern das sich gehen lassen. Nun ich hoffe, dass die Mannschaft am nächsten Spieltag wieder reagiert und ihern Kampfwillen erneut zeigt.

Seit meine Mannschaft, der CD Teneriffa, in den letzten Jahren im spanischen und zum Teil auch im internationalen Fussball Erfolg hatte, ist die Erwartungshaltung der Leitung des Klubs und zum Teil auch der Fans immer mehr gestiegen, so dass es für die jungen Spieler zur Belastung werden kann. So erwartet man zum Beispiel auf Teneriffa, dass die Mannschaft die Gruppenphase im Copa del Rey schon erfolgreich schaffen werde und einen der zwei vorderen Plätze in der Gruppe erreichen könnte. Da werde ich dann jeweils schon sehr stutzig und muss erklären, dass gerade die Gruppenphase im Copa del Rey gar nicht einfach zu spielen ist. Zudem ist gerade diese Gruppe sehr stark besetzt. Jede der vier Mannschaften möchte gerne am Schluss in der vorderen Hälfte sein und jede der vier Mannschaften hat auch das Potenzial dazu und zudem fehlt es meiner verjüngten, ja jungen Mannschaft schlicht an Erfahrung. Und die braucht es, wenn man bestehen möchte. Darüber hinaus will ich nicht, dass diese Spieler schon so früh unter einem Erwartungsdruck spielen müssen. Sie sollen noch frei aufspielen können und auch verliern und scheitern dürfen.