Am Schluss ist es doch noch knapp geworden in der ersten Gruppe des spanischen Copa del Rey. Drei Mannschaften kämpften noch um zwei Plätze für ein Weiterkommen. Meine Mannschaft konnte gegen Deportivo Alaves einmal gewinnen, musste aber auf der andern Seite ein Niederlage einstecken. Die Mitkonkurrenten Espanyol Barcelona und Atlético Madrid machten im dierkten Duell aus, wer sich für die Viertelfinals qualifiziern konnte. Nun geht es also für den CD Teneriffa in die Viertelfinals gegen den RCD Mallorca. Das ist eine starke Cupmannschaft und der Ausgang ist selbstverständlich offen. Rückblickend kann ich sagen, dass die Gruppenphase interessanter war als früher mit nur vier Mannschaften. Auf der andern Seite war natürlich der Auwand viel grösser und die Wahrscheinlichkeit eines Ausscheidens jederzeit gegeben. Dennoch, der Versuch mit den besten Zweitligisten im Copa del Rey scheint mir eine gute Sache zu sein und kann sicher beibehalten werden. Natürlich ist das jetzt die Sicht aus der Perspektive einer Mannschaft, die die Gruppenphase überstanden hat.

Ich hätte vor dem Start zu den ersten Gruppenspielen nicht gedacht, dass meine Mannschaft, der CD Teneriffa, vor dem letzten Durchgang, einer weiter Dopellrunde in einer guten Lauerposition steht. Zu schwer schien mir diese Gruppenphase mit fünf starken Mannschaften zu sein. Nun merke ich, dass am Schluss noch drei Mannschaften um die beiden begehrten Plätze streiten, die für ein Weiterkommen in die Viertelfinals reichen. Natürlich weiss ich auch, dass nicht immer alles genau planbar und vorhersehbar ist. Es braucht auch die nötige Portion Glück. Dieses Glück benötigte meine Mnannschaft jedenfalls auch am letzten Dienstag, um gegen Espanyol Barcelona gleich alle sechs Punkte zu holen. Ein Espanyol Barcelona, das in der Meisterschaft so stark aufspielt und mir in der zu Hause eine verdiente Niederlage zugefügt hatte. Immerhin hat meine Hintermannnschaft aktuell in der vier Spielen volle zehn Gegentore einkassieren müssen, was nicht gerade nach guter Defensivarbeit aussieht. Gegen Villareal C.F. und gegen Real Zaragoza waren es je drei und gegen Getafe C.F. sogar vier Gegentore.

Für mich ist es immer ein prickelndes Gefühl in Madrid gegen Atlético zu spielen. Hier war meine erste Station als Trainer, hier konnte ich in einem sehr guten Umfeld meine ersten Erfahrungen machen, hier hatte man seinerzeit meine Arbeit auch geschätzt und meine Resultate auch wahrgenommen. Darum komme ich jedes Mal sehr gerne hierher, weil man mich hier immer noch kennt und weil der Umgang auch heute noch sehr freundschaftlich ist. Das ist bei meinem jetzigen Klub dem CD Teneriffa gar nicht immer so, da sind im Umgang schon Welten dazwischen, obwohl ich mit Teneriffa eigentlich aus der Sicht des Fussballs viel mehr erreicht habe als mit Atlético. Das Spiel in Madrid haben wir dann erwartungsgemäss verloren. Dafür konnten wir uns im Rückspiel mit einem klaren Sieg wieder revanchieren. Nun geht es am nächsten Spieltag gegen den Tabellenführer Espanyol Barcelona. Da haben wir in der Meisterschaft bereits schon schlechte Erfahrungen gemacht und einen Rückschlag erlitten.

Der neu gestaltete Copa del Rey braucht in der Gruppenphase einen langen Atem, ein grosses Potenzial an Kräften und dennoch eine Portion Glück, dass man am Ende dieser Gruppenphase unter den sechs teilnehmenden Mannschaften unter den ersten beiden sein kann. Ein absolut schwieriges Unterfangen. Nun, zwei von den sechs Vereinen werden es logischerweise und schaffen und glücklich durchatmen die andern vier Vereine aber werden wieder von der Bildfläche des Copa del Rey verschwinden. Das ist sicher spannender, aber auch kräftezehrender als bei den früheren Ausgaben des Copa del Rey. Meine Mannschaft, der CD Teneriffa, ist hier in einer sehr starken Gruppe drin, wobei es eigentlich gar keine schwachen oder durchschnittlichen Gruppen gibt bei dieser Dichte der Leistungen. In den vier Spielen gegen den Vertreter der zweiten Liga,Real Valladolid, und gegen Betis Sevilla liegt der CD Teneriffa mit sieben Punkten durchaus auf Kurs, was sich aber je nach Konstellation sofort wieder ändern kann. Mein ehemalger Verein Atlético Madrid, Espanyol Barcelona und Deportivo Alaves können für meine Mannschaft aber durchaus zu Stolpersteinen werden.

Der spanische Copa del Rey ist am vergangenen Wochenende gestartet mit einem Novum, dass nun auch gute Mannschaften aus der zweiten Liga mit von der Partie sein dürfen und den höher klassierten der ersten Liga mit ihrer Unverkrampftheit das eine oder andere Bein stellen können. Was sicher schwierig ist, ist ganz klar der mangelnde Vergleich, die mangelnde Erfahrung. So bewegt man sich natürlich etwas im Ungewissen, weiss nicht um die Stärke dieser zusätzlichen Mannschaft und wäre natürlich froh, wenn man nicht gleich am Anfang gegen diese nur sehr schwer einzuschätzende Mannschaft spielen müsste. Nun der Spielplan bescherte dem CD Teneriffa gleich ein Hinspiel und auch ein Rückspiel gegen Real Valladolid aus der zweiten Liga. Im ersten Spiel waren die Unterklassigen noch sehr zaghaft, hatten vielleicht etwas zu grossen Respekt vor uns und kamen so mit der Zeit in Rücklage. Gerne hätten wir in gleicher Weise im Rückspiel weiter gespielt. Aber da machten wir die Rechnung ohne den Wirt. Die Unterklassigen trotzten uns mit ihrer nie erlahmenden Kampfkraft ein Unentschieden ab.

Der Fussball lebt sicher von den dauernden Veränderungen. Das bringt Spannung und das lockt natürlich auch die Fans in die Stadien. Allerdings, und das ist nicht zu übersehen, ist die Gruppenphase im Copa del Rey damit auch deutlich schwieriger geworden. War es schon schwierig genug in einer Fünfergruppe unter den ersten zwei zu sein, ist es jetzt schon fast ein Kunststück, in einer Sechsergruppe zu den ersten beiden zu gehören. Da findet also bereits schon zu Beginn des Pokals eine sehr starke Selektion statt. Für zwei Drittel der Teams bedeutet das schon Endstation. Interessant ist es sicher, dass nun auch Mannschaften der zweiten Liga mitmachen dürfen, die natürlich schwer zu berechnen sind. Ein Versuch lohnt sich allemal. Da darf man gespannt sein. Mit Atlético Madrid, Betis Sevilla, Deportivo Alaves, Espanyol Barcelona, Real Valladolod und meiner Mannschaft, dem CD Teneriffa, ist diese Gruppe natürlich stark besetzt und eine grosse Herausforderung für alle Teams.